Ernährungsräte
Ernährungspolitik lokal gestalten -Ernährungsdemokratie schaffen!
Ernährungsräte sind eines der wichtigsten Instrumente für die Gestaltung des Ernährungssystems auf kommunaler und regionaler Ebene – und damit für eine Agrar- und Ernährungswende. Ernährungsräte gibt es weltweit und gestalten in vielen Ländern bereits seit Jahren Ernährungspolitik mit. Auch in Deutschland wächst die Bewegung.
Ernährungsräte bringen Menschen zusammen, denen es nicht egal ist, wie ihre Lebensmittel produziert, verteilt, verbraucht und schließlich entsorgt werden. Darunter sind zum Beispiel: Bäuerinnen und Bauern, Köch*innen, Bäcker*innen, Konsument*innen, Gastronom*innen, Stadtgärtner*innen, Foodsharing-Gruppen, Sozialverbände, Umweltgruppen aber auch Politiker*innen.
Was machen Ernährungsräte
Gemeinsam erarbeiten sie Positionen und Forderungen für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem und tragen sie an die Kommunal- und Landespolitik heran. Darüber hinaus engagieren sich Ernährungsräte ganz unterschiedlich. Der Berliner Ernährungsrat organisiert unter anderem Mittagstische. An diesen kommen die verschiedensten Leute aus der Nachbarschaft an einen Tisch zusammen, um ein leckeres Mittagessen aus regionalen und ökologischen Zutaten zu verspeisen. In der Regiowoche hat der Berliner Ernährungsrat 50.000 Schüler*innen an über 275 Berliner Schulen mit bio-regionalen Mahlzeiten versorgt.
Ernährungsräte sind eines der wichtigsten Instrumente für die Gestaltung des Ernährungssystems auf kommunaler und regionaler Ebene – und damit für eine Agrar- und Ernährungswende. Ernährungsräte gibt es weltweit und gestalten in vielen Ländern bereits seit Jahren Ernährungspolitik mit. Auch in Deutschland wächst die Bewegung.
Ernährungsräte bringen Menschen zusammen, denen es nicht egal ist, wie ihre Lebensmittel produziert, verteilt, verbraucht und schließlich entsorgt werden. Darunter sind zum Beispiel: Bäuerinnen und Bauern, Köch*innen, Bäcker*innen, Konsument*innen, Gastronom*innen, Stadtgärtner*innen, Foodsharing-Gruppen, Sozialverbände, Umweltgruppen aber auch Politiker*innen.
Was machen Ernährungsräte
Gemeinsam erarbeiten sie Positionen und Forderungen für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem und tragen sie an die Kommunal- und Landespolitik heran. Darüber hinaus engagieren sich Ernährungsräte ganz unterschiedlich. Der Berliner Ernährungsrat organisiert unter anderem Mittagstische. An diesen kommen die verschiedensten Leute aus der Nachbarschaft an einen Tisch zusammen, um ein leckeres Mittagessen aus regionalen und ökologischen Zutaten zu verspeisen. In der Regiowoche hat der Berliner Ernährungsrat 50.000 Schüler*innen an über 275 Berliner Schulen mit bio-regionalen Mahlzeiten versorgt.
Die Probleme, die Ernährungsräte zu lösen versuchen sind vielfältig und variieren je nach Ausgangslagen, Interessen und der Zusammensetzung der Akteure in der Region. Oft sind es jedoch ähnlichen Themen, die die Mitwirkenden in Ernährungsräten bewegen, zum Beispiel:
- die Gemeinschaftsverpflegung in Schulen, öffentlichen oder sozialen Einrichtungen verbessern
- die Beziehungen zwischen Stadtbewohner*innen und Erzeuger*innen im Umland stärken, z.B. durch die Direktvermarktung von Lebensmittel
- die städtische Landwirtschaft fördern
- die soziale Benachteiligung im Ernährungssystem bekämpfen
Warum sind Ernährungsräte so wichtig?
Unser derzeitiges Ernährungssystem führt uns in die Sackgasse. Es schadet Mensch, Tier und Umwelt. Tierfabriken, patentiertes Saatgut, Monokulturen, der Einsatz hochgiftiger Pestizide: All das sind charakteristische Beispiele für eine fehlgeleitete industrialisierte Landwirtschaft und eine an den Interessen großer Konzerne ausgerichtete globale Agrarpolitik.
Die Förderung alternativer Landwirtschaftsmodelle wie Agrarökologie weltweit bedeutet, dass wir in Deutschland auf regionaler Ebene zukunftsfähige Ernährungsstrategien entwickeln müssen – denn über das Ernährungssystem sind wir mit anderen Teilen der Erde verbunden. Gerade in unseren Städten und Kommunen sind die komplexen Zusammenhänge überschaubarer und die Einflussmöglichkeiten größer, um die Nahrungsmittelversorgung sozial gerecht und ökologisch nachhaltig zu gestalten. In vielen Regionen wird das Thema Ernährung jedoch nicht umfassend genug von Politik und Verwaltung angegangen. Ernährungsräte haben Potenzial, diese Lücke zu schließen.
Ernährungsräte im Aufwind
In Deutschland wurden die ersten Ernährungsräte erst 2016 in Köln und Berlin gegründet. In den vergangenen drei Jahren sind in rund 45 Städten und Regionen in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden Ernährungsräte und Gründungsinitiativen entstanden. Doch neu ist die Bewegung nicht. Als Food Policy Councils gibt es Ernährungsräte im englischsprachigen Raum schon seit den 1980er Jahren. Auch in Brasilien wurden schon 2003 Ernährungssicherheitsräte (Conselhos de Seguranca Alimentar e Nutricional, CONSEA) eingerichtet, die so die erfolgreiche Beteiligung der Zivilgesellschaft an der „Anti-Hunger-Ernährungspolitik“ der Regierungen der Präsident*innen Lula und Dilma Roussef garantierten. Nach Jahren der erfolgreichen Arbeit wurden sie Anfang 2019 jedoch von dem neuen rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro abgeschafft.
Was macht INKOTA?
INKOTA koordinierte die Gründung eines Ernährungsratschlags für Berlin und Umland. Seit Mai 2015 organisierten wir dazu regelmäßige Netzwerktreffen. Bei denen Erzeuger*innen aus dem Umland, Stadtgärtner*innen, Lebensmittelretter*innen sowie Vertreter*innen von Umweltverbänden, politischen Initiativen, der lokalen Ernährungswirtschaft und der Wissenschaft zusammen gekommen sind. Hervorgegangen ist unsere Arbeit aus einer Initiative der AG Stadt & Ernährung, in der sich Anfang 2014 Berliner Akteur*innen zusammenfanden, um einen Ernährungsrat für Berlin zu initiieren. Mehr Informationen gibt es unter der E-Mail: kontakt[at]ernaehrungsrat-berlin.de
INKOTA hat außerdem ein Infoblatt und das Handbuch „Unser Essen mitgestalten! Ein Handbuch zum Ernährungsrat“ erarbeitet. Damit informiert INKOTA zu Ernährungsräten und gibt praktische Tipps zur Gründung solcher Räte.
Eine wichtige Ansprechstation ist außerdem das Netzwerk der Ernährungsräte, in dem haben sich Ernährungsräte und Gründungsinitiativen aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden zusammengeschlossen, um unser Ernährungssystem umzugestalten. Unter dem Motto "Ernährungsdemokratie Jetzt!" arbeiten sie bereits in 45 Städten und Regionen daran, die Versorgung regional, fair und ökologisch zu gestalten.