Kampagnen & Aktionen

Textilbündnis muss sich gerade jetzt solidarisch zeigen

Das Textilbündnis arbeitet daran, gemeinsame Maßnahmen in und für Produktionsländer zu organisieren.

von Berndt Hinzmann
Veröffentlicht 17. APRIL 2020

Die COVID-19-Krise trifft alle Akteure der textilen Lieferkette. Allerdings trifft sie die Schwächsten besonders hart. Modemarken und Einzelhandelsunternehmen müssen durch den Stillstand des öffentlichen Lebens hierzulande eklatante Umsatzeinbußen hinnehmen. Der wirtschaftliche Druck wird aber weitergegeben: Aufträge an Zuliefererfirmen in Bangladesch oder Kambodscha werden storniert und bereits fertiggestellte Ware nicht mehr abgenommen oder bezahlt. Die Zulieferer entlassen deshalb die ohnehin schlecht bezahlten Arbeiter*innen oder schließen vollständig. Für Arbeiter*innen verbindet sich dann das vor Ort wachsende Risiko einer COVID-19-Infektion bei schlechter Gesundheitsversorgung mit extremer wirtschaftlicher Not durch fehlenden Lohn.

Mittel- und langfristige Maßnahmen ergreifen, um zukünftige Krisen zu vermeiden

„Es muss auch darum gehen, die derzeitigen katastrophalen Auswirkungen zukünftig zu vermeiden,“ mahnt Berndt Hinzmann vom INKOTA-Netzwerk. „Nie war deutlicher, dass die niedrigen Löhne die Arbeiter*innen im Krisenfall unmittelbar in existenzielle Krisen stürzen. Für Beschäftigte in den Produktionsländern sind existenzsichernde Löhne ebenso nötig wie soziale Sicherungssysteme. Dazu gehören faire Einkaufspraktiken. Dies alles erfordert gemeinschaftliches Engagement. Das Textilbündnis als international vernetzte Partnerschaft aus Bundesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Zivilgesellschaft sollte diese Aufgabe jetzt in Angriff nehmen. Das Motto in dieser Krise kann nicht sein: Jeder ist sich selbst der Nächste.“

Das Textilbündnisses hat angesichts der dramatischen Folgen für die Menschen im globalen Süden Handlungsempfehlungen aufgesetzt, an denen sich Textilunternehmen orientieren sollten.

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