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Südlink zu Autoritarismus erschienen
Seit Donald Trumps und Elon Musks Machtübernahme in diesem Januar hat die Welt einen großen Schritt in Richtung Autoritarismus getan. Es gab einige Stimmen, die schon lange genau davor gewarnt hatten. Aber dass es so schnell so schlimm kommen und die US-Regierung in den Bundestagswahlkampf mit Lobeshymnen für die rechtsextreme AfD eingreifen sowie damit beginnen würde, mit dem Autokraten und Kriegsverbrecher Wladimir Putin gemeinsame Sache zu machen, übertrifft dann doch so einige Befürchtungen.
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Autoritäre Kräfte sind weltweit auf dem Vormarsch. Was aber lange Zeit ein Phänomen war, das vor allem den Globalen Süden und Länder wie Russland und China betraf, macht sich auch im Globalen Norden breit. Seit Januar akut in den USA, zuvor schon in mehreren Ländern der Europäischen Union.
Die autoritäre Gefahr zeigt sich aber nicht erst nach einer Regierungsübernahme. Nicht wenige Politiker*innen der sogenannten Mitte nähern sich den Positionen autoritärer Parteien an oder übernehmen diese. Erfolg haben sie damit nicht, tragen aber zur Erosion demokratischer Grundüberzeugungen bei.
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In seinem Einleitungsbeitrag zu diesem Dossier erläutert der Soziologe Börries Nehe, wie die verschiedenen Krisen der Gegenwart autoritäre Politiken befördern und wie der neue Autoritarismus bereits im Neoliberalismus angelegt ist. Beide haben viel mit gesellschaftlicher Entsolidarisierung, Entdemokratisierung und der Ausbeutung von Mensch und Natur zu tun. Weltweit ist der Trend eindeutig. Demokratien geraten in Krisen oder zerbrechen, grundlegende Menschenrechte sind in Gefahr.
Die Wahrheit bleibt auf der Strecke, wissenschaftliche Erkenntnisse werden missachtet – mit weitreichenden Folgen etwa für den Kampf gegen die Klimakatastrophe. Vorangetrieben werden diese Politiken häufig von Männern, die ihren Narzissmus und ihren Hass auf Frauen rücksichtslos auf Kosten der Mehrheit ausleben, wie die Publizistin Ute Scheub es in ihrem Artikel über toxische Männlichkeiten beschreibt.
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Schlechte Zeiten für Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit. Umso mehr sollte es sich verbieten, sich und andere durch einen alles verkleisternden Pessimismus zu lähmen. Das es auch weiterhin möglich ist, Dinge zum Positiven zu verändern, zeigt ein Blick in den Globalen Süden. Nicht selten unter Gefahr für ihr eigenes Leben, aber entschlossen und mit langem Atem, stellen sich dort unzählige Menschen und Bewegungen einer autoritären Politik entgegen, die keine Rücksicht auf die Interessen der Bevölkerung nimmt.
Erst lesen, dann aktiv werden, jetzt erst recht – das wäre doch was in diesen Zeiten. Eine inspirierende Lektüre wünscht
Michael Krämer