Neustrukturierung des Textilbündnisses
Zivilgesellschaft bewertet Neuausrichtung des Bündnisses
Vor dem Hintergrund sich weiter entwickelnder Rahmenbedingungen, u.a. die Einführung des deutschen Lieferkettengesetzes, gab sich das Bündnis für nachhaltige Textilien (kurz Textilbündnis) 2022 eine neue Struktur. Diese Multi-Stakeholder-Initiative bringt Unternehmen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen, Standardorganisationen, Gewerkschaften und die deutsche Bundesregierung an einen Tisch, um die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie strukturell zu verbessern. INKOTA hat das Textilbündnis 2014 mit auf den Weg gebracht. Zivilgesellschaftlichen Organisationen des Steuerungskreises und der Expertengruppen (HEJSupport, Südwind, INKOTA und FEMNET) stellen nun die wichtigsten Änderungen dieser Neustrukturierung vor und bewerten sie.
Der Fokus des Bündnisses liegt jetzt auf der Umsetzung von Sorgfaltspflichten und Wirkung vor Ort, die soll gemessen und dazu muss berichtet werden. Denn es ist festzustellen und nicht hinnehmbar, dass die Beschlüsse und Aktivitäten des Textilbündnisses in den letzten sieben Jahren kaum Fortschritte bei der Verbesserung von Arbeitsbedingungen vor Ort brachten. Daher ist zu konstatieren, dass bislang kein messbarer Fortschritt bei zentralen Themen besteht.
Eine Wirkung vor Ort ist nur möglich, wenn der Wille zur Veränderung bei allen Anspruchsgruppen vorhanden ist. Diesen Willen nimmt die Zivilgesellschaft bei einigen Mitgliedsunternehmen wahr, jedoch längst nicht bei allen. Inwieweit nun die Neustrukturierung größere Wirksamkeit vor Ort entfaltet, ist derzeit noch unklar.
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