Jahrestag der Europäischen Konfliktmineralien-Regulierung
Am 8. Juni jährte sich das Inkrafttreten der Europäischen Konfliktmineralien-Regulierung.
Am 8. Juni jährte sich das Inkrafttreten der Europäischen Konfliktmineralien-Regulierung. Diese soll verhindern, dass Rohstoffimporte von Gold, Zinn, Tantal und Wolfram bewaffnete Konflikte oder Menschenrechtsverletzungen in den Abbauregionen finanzieren.
Die Verordnung stellt einen wichtigen Meilenstein im Kampf um transparente und verantwortungsvolle Gewinnung von Rohstoffen dar, denn zum ersten Mal hatte das Europäische Parlament für eine verbindliche Regulierung gestimmt. Und dennoch bietet sie Unternehmen zu viele Schlupflöcher: Nur die Unternehmen, die unverarbeitete Rohstoffe importieren, werden in die Pflicht genommen. Wer Waren und Güter einkauft, die diese Rohstoffe bereits verarbeitet enthalten, ist in die Regulierung nicht eingeschlossen. Doch genau letztere sind die meisten. Wer ganz wenig kauft, darf ebenfalls weiter die Augen verschließen vor dem, was ganz am Anfang der Lieferkette passiert. Der Ansatz ist gut, aber längst nicht ausreichend.
Obwohl erst 2021 rohstoffimportierende Unternehmen zum ersten Mal im Kontext der Verordnung über ihr Lieferkettenmanagement berichten müssen, gilt es schon jetzt, wachsam auf die Vorbereitungsprozesse zu schauen: weltweit werden gerade Risikogebiete analysiert und Schmelzen von Rohstoffen auf deren Lieferketten untersucht. Unterschiedliche Mechanismen werden getestet, um den Weg der Rohstoffe zu uns nachvollziehbar zu machen. Nationale Behörden werden benannt, um die Berichte zu bearbeiten.
Wir werden weiterhin als kritische Beobachter am Ball bleiben und berichten hier über Updates bei der Umsetzung der Verordnung. Richtig spannend wird es dann, wenn die ersten Evaluierungen zeigen werden, wie wirksam die Regulierung tatsächlich ist und an welchen Schrauben noch nachgebessert werden muss. Das Gute: auch das EU-Parlament sah bereits, dass die aufgestellten Regeln laufend weiterentwickelt werden müssen.