Landfrauen trotzen dem Klimawandel
Steckbrief
In der Gemeinde Las Lomas, im Nordwesten Nicaraguas, herrscht eine brennende Hitze. Mit Temperaturen von fast 42 Grad ist dies eine der heißesten Regionen des Landes. „Früher war es kühler, jetzt hält man es kaum noch aus! Mittags herrscht eine große Hitze, besonders im März und April ist es unerträglich!“, erzählt die Kleinbäuerin Ada Luz Salgado. 2019 ist die Regenzeit viel zu kurz ausgefallen, die Böden sind trocken und rissig und oft kommt es zu Waldbränden.
Menschen und Tiere leiden zunehmend unter Ernährungs- und Wasserkrisen, obwohl Nicaragua das wasserreichste Land Zentralamerikas ist! Die Projektgemeinden befinden sich im sogenannten zentralamerikanischen Trockenkorridor. Dieser erstreckt sich vom Süden Mexikos bis nach Panama und ist besonders anfällig für Dürren. Selbst die Versorgung mit Trinkwasser ist hier überaus prekär! Viele Brunnen versiegen während der jährlichen Trockenzeit. Und die Brunnen, die noch Wasser führen, sind oftmals mit Pestiziden oder Fäkalien verseucht.
In der Gemeinde Las Lomas, im Nordwesten Nicaraguas, herrscht eine brennende Hitze. Mit Temperaturen von fast 42 Grad ist dies eine der heißesten Regionen des Landes. „Früher war es kühler, jetzt hält man es kaum noch aus! Mittags herrscht eine große Hitze, besonders im März und April ist es unerträglich!“, erzählt die Kleinbäuerin Ada Luz Salgado. 2019 ist die Regenzeit viel zu kurz ausgefallen, die Böden sind trocken und rissig und oft kommt es zu Waldbränden.
Menschen und Tiere leiden zunehmend unter Ernährungs- und Wasserkrisen, obwohl Nicaragua das wasserreichste Land Zentralamerikas ist! Die Projektgemeinden befinden sich im sogenannten zentralamerikanischen Trockenkorridor. Dieser erstreckt sich vom Süden Mexikos bis nach Panama und ist besonders anfällig für Dürren. Selbst die Versorgung mit Trinkwasser ist hier überaus prekär! Viele Brunnen versiegen während der jährlichen Trockenzeit. Und die Brunnen, die noch Wasser führen, sind oftmals mit Pestiziden oder Fäkalien verseucht.
Ada Luz Salgado ist besorgt. Sie weiß nicht, ob die diesjährige Ernte ausreicht, um ihre Familie zu ernähren: „In den letzten beiden Jahren hatten wir schlechte Ernten und es hat gerade so gereicht, um zu überleben. Auch in diesem Jahr hat es nicht viel geregnet.“ Deshalb sind Ada Luz Salgado und ihre Mitstreiterinnen mit dem Frauenzentrum Xochilt Acalt in Kontakt getreten. Seit fast 25 Jahren arbeitet INKOTA mit der feministischen Organisation zusammen. Der Klimawandel hat auch der Arbeit des Frauenzentrums seinen Stempel aufgedrückt.
Antworten den Klimawandel und die damit einhergehende zunehmende Wasserknappheit zu finden, ist in den vergangenen Jahren immer mehr ins Zentrum der Arbeit von Xochilt Acalt gerückt. Im neuen INKOTA-Projekt sollen deshalb insgesamt 409 kleinbäuerliche Familien aus 48 Gemeinden ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den lokalen Auswirkungen des Klimawandels stärken.
Ada Luz Salgado freut sich über die Unterstützung durch das Frauenzentrum. Denn sie kommt genau zum richtigen Zeitpunkt! Zusammen mit ihren Nachbar*innen will sie eine Baumschule anlegen und die umliegenden Gebiete der Wasserquellen wiederaufforsten. Xochilt Acalt stellt ihnen hierfür Setzlinge und das nötige Material und Wissen zur Verfügung. Im Laufe des Projekts sollen insgesamt 16.000 Bäume gepflanzt und damit eine Fläche von 31 Hektar aufgeforstet werden.
Für die kleinbäuerlichen Familien in den Projektgemeinden, ist die Kuh-, Ziegen- und Schafzucht eine wichtige Ernährungs- und Erwerbsquelle. Dafür benötigen sie jedoch große Weiden, weshalb immer größere Flächen entwaldet werden. Dies zerstört ganze Ökosysteme, was die lokalen Auswirkungen des Klimawandels noch verschärft. Ein Ziel des Projekts ist es deshalb sogenannte Silvopastorale Systeme einzuführen. Diese Systeme integrieren Bäume und Weideflächen, wodurch eine komplette Rodung von landwirtschaftlich genutzten Flächen vermieden werden kann.
SWR2 Tandem - Die Frauen von Malpaisillo in Nicaragua
Mit Wasser und Biogas gegen den Klimawandel
Um die Wasserversorgung in der Region zu verbessern, plant Xochilt Acalt Analysen der Wasserqualität von 23 Trinkwassersystemen. So wird überprüft, ob das Wasser verschmutzt oder trinkbar ist. Außerdem werden über 100 Brunnen sanierten, die sich in gravierendem Zustand befinden. Da Waldbrände aufgrund der großen Trockenheit immer wieder außer Kontrolle geraten, werden zusätzlich in sieben Gemeinden Waldbrandschutzbrigaden mit Löschpumpen ausgestattet und bei der Durchführung von Präventionsmaßnahmen unterstützt.
Das Projekt setzt auf innovative Technologien und sieht den Bau von sechs kleinen Biogasanlagen vor, von denen zwei bereits fertiggestellt sind. Diese haben für die begünstigten Familien viele Vorteile: etwa sechs Stunden am Tag können sie das Biogas zum Kochen verwenden. Damit kann die Nutzung von Brennholz vermieden werden, wodurch sich die Abholzung in der Gemeinde reduziert und die Familien nicht mehr dem giftigen Rauch ausgesetzt sind. Praktisch ist das von der Biogasanlage erzeugte Nebenprodukt Biol, das die Familien als organischen Dünger benutzen. Ein weiterer klimafreundlicher Effekt ist die Verwertung tierischen Dungs durch die Biogasanlagen, wodurch klimaschädliche Methan-Emissionen drastisch reduziert werden. So leisten die Biogasanlagen einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Fincas.