Damit Fashion endlich fair wird: SPITZE NADEL – Preis für innovative Aktionen
[Berlin/Paderborn, 06.03.2018] – Das INKOTA-netzwerk und die gemeinnützige Gesellschaft cum ratione loben zum dritten Mal den mit 10.000 Euro dotierten Preis SPITZE NADEL aus. Damit werden besonders kreative und öffentlichkeitswirksame Aktionen ausgezeichnet, die kritikwürdige Zustände in den Gerbereien, Schuh- und Textilfabriken weltweit anprangern und sich für eine gerechtere Modeproduktion einsetzen. Noch bis zum 30. April 2018 können sich alle Gruppen, Initiativen und Vereine bewerben, die mit ihrer Aktion die öffentliche Aufmerksamkeit auf die dunkle Seite der Modeindustrie gelenkt haben.
[Berlin/Paderborn, 06.03.2018] – Das INKOTA-netzwerk und die gemeinnützige Gesellschaft cum ratione loben zum dritten Mal den mit 10.000 Euro dotierten Preis SPITZE NADEL aus. Damit werden besonders kreative und öffentlichkeitswirksame Aktionen ausgezeichnet, die kritikwürdige Zustände in den Gerbereien, Schuh- und Textilfabriken weltweit anprangern und sich für eine gerechtere Modeproduktion einsetzen. Noch bis zum 30. April 2018 können sich alle Gruppen, Initiativen und Vereine bewerben, die mit ihrer Aktion die öffentliche Aufmerksamkeit auf die dunkle Seite der Modeindustrie gelenkt haben.
„Aktionen und öffentlicher Druck können eine Menge bewirken“, betont Kerstin Haarmann von der gemeinnützigen cum ratione gGmbH aus Paderborn. Fünfeinhalb Jahre nach dem verheerenden Brand in der KiK-Textilfabrik Ali Enterprises mit über 250 Opfern erhalten Hinterbliebene nun endlich eine monatliche Rente. „Dies ist nur dank des anhaltenden öffentlichen Drucks gelungen“, urteilt sie. Die Organisationen vor Ort, INKOTA, die Kampagne für Saubere Kleidung und internationale Gewerkschaften haben dabei eine wichtige Rolle gespielt – vor allem aber auch die unzähligen öffentlichen Aktionen von tausenden Unterstützerinnen und Unterstützern. „In Fällen wie diesen sollten Kunden betroffene Modeketten solange boykottieren, bis die Arbeiterinnen und Arbeiter beziehungsweise deren Hinterbliebene endlich ihr Geld bekommen haben“, fordert Haarmann.
„Die Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen des Fabrikbrandes belegen, dass Solidaritätsaktionen etwas verändern können“, stimmt auch INKOTA-Referent Berndt Hinzmann zu. „Engagement und Solidarität sind weiter gefragt, um die Bedingungen in den Textil- und Schuhfabriken weltweit zu verbessern – und um Katastrophen wie Ali Enterprises zu verhindern. Die Entschädigungszahlungen sind aber nur ein erster Schritt. Strukturelle Veränderungen müssen folgen, damit die Produkte der Modeunternehmen endlich fair und menschenrechtskonform sind.“ Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten und Haftungsregeln für Unternehmen müssten deshalb endlich gesetzlich verankert werden. „Wenn die Regeln verletzt werden, müssen Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden, zum Beispiel über Entschädigungszahlungen“, sind sich cum ratione und INKOTA einig.
Der Aktionspreis SPITZE NADEL würdigt das Engagement von Menschen, die Missstände in der Textil- und Schuhbranche auf innovative Weise anprangern und damit auch ihr Umfeld zum Nachdenken und Nachahmen anregen. Alle Aktionen, die im Zeitraum vom 1. Mai 2017 bis zum 30. April 2018 stattgefunden haben, können eingereicht werden. INKOTA und cum ratione wollen mit der SPITZEN NADEL dazu ermutigen, dass ein so wichtiges Thema weiter in der Öffentlichkeit präsent bleibt. Denn dadurch wird auch die Politik dazu gedrängt, sich stärker für die Einhaltung der globalen Menschenrechte bei der Arbeit einzusetzen.
Die Verleihung für den bundesweit einmaligen Preis findet während der Ethical Fashion Show vom 3. bis zum 5. Juli 2018 im Kraftwerk Berlin statt.
Weitere Informationen:
Bewerbungsformular SPITZE NADEL
AnsprechpartnerInnen weiterer Organisationen:
Kerstin Haarmann, cum ratione gGmbH, Mobil: +49 (0)175-185 82 85, E-Mail: k.haarmann@cum-ratione.org