Wasser für eine gute Ernte
Bewässerungssysteme sichern die Erträge in Mosambik
Die Provinz Nampula im Norden Mosambiks ist die Kornkammer des Landes. Die Folgen des Klimawandels sind jedoch auch hier deutlich spürbar. Alberto Sormone, ein Bauer aus der Gemeinde Napahi, baut schon seit Jahrzehnten auf seinen Feldern Mais, Maniok, Hirse, Bohnen und Gemüse an. In der letzten Zeit sind die Ernteerträge des 62-Jährigen schlechter ausgefallen: „Die Getreidemenge, die wir geerntet haben, ist immer weniger geworden. Bis vor ein paar Jahren konnten wir uns noch auf den Regen verlassen, nun regnet es nur noch unregelmäßig und das Getreide wächst nicht mehr richtig. Letztes Jahr ist alles vertrocknet.“ Fast alle Bäuer*innen in Mosambik sind auf eine Bewässerung durch Regen angewiesen, nur wenige haben die Mittel, Wasserpumpen anzuschaffen, Staubecken oder Bewässerungskanäle anzulegen.
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Alberto Sormone setzte deshalb zunächst verstärkt auf den Gemüseanbau in den Flussniederungen, wo noch ausreichend Wasser vorhanden ist. Gleichzeitig ist aber der Getreideanbau für ihn und die anderen Einwohner*innen in Napahi wichtig. Mais ist ein Grundnahrungsmittel der Menschen, er ist wichtig für die Ernährung, aber auch um ihn auf lokalen Märkten zu Handeln.
Steigendes Einkommen durch sichere Bewässerung
Um auch die höher gelegenen Felder zu bewässern und die Ernte in trockenen Jahren zu sichern, hat die Gemeinde gemeinsam mit dem INKOTA-Partner AMDER einen Bewässerungskanal angelegt. Dieser speist sich aus Wasser aus dem Fluss Nataleia, der durch die Gemeinde fließt und das ganze Jahr über ausreichend Wasser führt. Der Fluss entspringt in den Bergen der Nachbarprovinz Zambezia. Auf über vier Kilometern kann das Wasser bei Bedarf auf die Felder geleitet und teilweise auch gestaut werden. So können rund 200 Hektar Land der Bauern und Bäuerinnen aus Napahi bewässert werden.
Luísa João nutzt den Kanal zur Bewässerung ihre Felder. Sie baut auf fünf Hektar Land Bohnen und Zwiebeln an. Luísa João kümmert sich um drei Kinder und fünf Enkelkinder. Mit den Erträgen aus der Ernte konnte sie ihr Haus mit einem stabilen Wellblechdach decken und sie kann Schulhefte oder Medikamente für ihre Kinder bezahlen.
Doch im Zuge des sich immer schneller verändernden Klimas ist es auch wichtig, dass die Menschen lernen, sich an den Wandel anzupassen. AMDER schult die Menschen in Napahi deshalb in nachhaltigen Anbaumethoden. Neben dem Bau von einfachen Bewässerungssystemen gehören dazu auch bodenschonende Maßnahmen und die Verwendung von natürlichem Dünger.