Internationaler Erdüberlastungstag schon am 28. Juli
INKOTA und PowerShift fordern von der Bundesregierung global gerechte Reduktionsziele für den deutschen Rohstoffverbrauch
[Berlin, 26. Juli 2022] Anlässlich des internationalen Erdüberlastungstags am 28. Juli fordern INKOTA und PowerShift die Bundesregierung dazu auf, endlich die Rohstoffwende einzuleiten und im Rahmen der geplanten Überarbeitung der deutschen Rohstoffstrategie die absolute Reduktion des metallischen Rohstoffverbrauchs auf ein global verträgliches Maß zu verankern.
[Berlin, 26. Juli 2022] Anlässlich des internationalen Erdüberlastungstags am 28. Juli fordern INKOTA und PowerShift die Bundesregierung dazu auf, endlich die Rohstoffwende einzuleiten und im Rahmen der geplanten Überarbeitung der deutschen Rohstoffstrategie die absolute Reduktion des metallischen Rohstoffverbrauchs auf ein global verträgliches Maß zu verankern.
Ab dem 28. Juli, dem internationalen Erdüberlastungstag, leben wir aus ökologischer Sicht auf Pump. An diesem Donnerstag hat die Weltbevölkerung das jährliche Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren CO2-Emissionen weltweit aufgebraucht. Um diesen hohen Verbrauch zu decken, bräuchten wir rechnerisch 1,75 Erden. Der deutsche Erdüberlastungstag war dieses Jahr sogar schon am 4. Mai.
„Unser immenser Rohstoffverbrauch ist global ungerecht! Bergbau geht mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in Abbauregionen einher. Die Kosten dafür werden aber einseitig auf Menschen im Globalen Süden abgewälzt“, erklärt Lara Louisa Siever vom INKOTA-netzwerk. „Wenn wir jetzt nicht umsteuern und unseren Rohstoffverbrauch reduzieren, ist das ein unzumutbares Risiko für zukünftige Generationen. Das können wir uns nicht leisten! Die deutsche Rohstoffpolitik muss dringend global gerecht und zukunftsorientiert ausgestaltet werden“, fordert Lara Siever.
Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, den primären Rohstoffverbrauch zu senken und Kreislaufwirtschaft zu stärken. Jetzt plant sie die deutsche Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2020 zu überarbeiten und damit die deutsche Rohstoffpolitik neu auszurichten.
„Deutschland ist der fünfgrößte Metallverbraucher der Welt. Allein der Abbau und die Weiterverarbeitung von Eisenerz zu Stahl und Bauxit zu Aluminium sind für mindestens elf Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Dabei könnten Emissionen durch im Kreislauf geführte Metalle massiv eingespart werden. Im Sinne der Klima- und Ressourcengerechtigkeit muss die Bundesregierung ihren Worten jetzt Taten folgen lassen und die deutsche Rohstoffstrategie nachhaltiger ausrichten. Wir brauchen eine echte Rohstoffwende mit konkreten Zielen für eine absolute Reduktion unseres metallischen Rohstoffverbrauchs“, fordert Michael Reckordt von PowerShift.
Die deutsche Rohstoffstrategie wurde zum ersten Mal im Jahr 2010 durch die Bundesregierung aufgesetzt und 2020 fortgeschrieben und steuert maßgeblich die deutsche Rohstoffpolitik. INKOTA, PowerShift und weitere entwicklungspolitische Organisationen und Umweltverbände hatten sich im Vorfeld der Aktualisierung 2020 dafür eingesetzt, dass Menschenrechts-, Umwelt- und Klimaschutz als Leitplanken der Strategie dienen.
Ansprechpersonen:
Lara Louisa Siever, Referentin Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte, INKOTA-netzwerk e.V., 0157 344 74 810, siever@inkota.de, Twitter: @LaraLouisa16
Michael Reckordt, Referent Rohstoffpolitik, PowerShift e.V., 0163 6336372, michael.reckordt@power-shift.de, Twitter: @MichaelReckordt
Hintergrundinformationen:
Arbeitskreis Rohstoffe: Positionspapier: „Legislatur muss im Zeichen der Rohstoffwende stehen“, Bewertung des Koalitionsvertrags der Bundesregierung aus rohstoffpolitischer Perspektive
Arbeitskreis Rohstoffe: Stellungnahme zur Fortschreibung der deutschen Rohstoffstrategie (2020)
Arbeitskreis Rohstoffe: 12 Argumente für eine Rohstoffwende
Netzwerk Ressourcenwende: Policy Brief: Ressourcenschutzziele zur absoluten Reduktion des Ressourcenverbrauchs