Digitale Landwirtschaft: Gläserne Landwirte oder Lösung globaler Krisen?
Die Digitalisierung verändert alle Lebens- und Arbeitsbereiche – auch die Landwirtschaft.
Viele Bäuerinnen und Bauern sind offen für die Digitalisierung. Mehr und mehr gehört sie zum Alltag ihrer Arbeit. Neue Möglichkeiten der Vernetzung, Produktion, zur Organisation, zum Austausch von Informationen oder zur Vermarktung eröffnen Chancen. Gerade vor dem Hintergrund der Klima – und Biodiversitätskrise wird viel Hoffnung in die Digitalisierung der Landwirtschaft gesetzt. Mehr Effizienz durch digital gestützte Produktionsstrukturen könnten zu einer nachhaltigeren Agrarproduktion führen. Gleichzeitig sehen zivilgesellschaftliche Organisationen die Gefahr, dass Digitalisierung zu einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft beiträgt und den Druck auf kleine und mittlere Betriebe noch einmal verschärft. Digitalisierung ist ein vielschichtiger Prozess, in dem große Konzerne große Interessen haben. Umso wichtiger ist es, die Digitalisierung in der Landwirtschaft aktiv zu gestalten und Leitlinien für eine nachhaltige und sozial gerechte Digitalisierung zu setzen.
Während sich die internationale Agrar- und Ernährungsindustrie bei der Grünen Woche in Berlin trifft, diskutieren wir mit Ihnen und Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, welche Risiken und Potenziale die Digitalisierung in der Landwirtschaft birgt.
Außerdem gibt es an diesem Abend eine Prämiere: INKOTA wird erstmals ein neues Positionspapier vorstellen, welches politische Leitplanken für eine sozial gerechte und ökologisch verträgliche digitale Landwirtschaft formuliert. Dieses Papier wird von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragen, das sich erstmal gemeinsam hinter die darin enthaltenen Forderungen stellt.
Ausgehend von den Inhalten des Positionspapiers möchten wir gemeinsam mit Ihnen folgende Fragen diskutieren: Wer hat die Hoheit über die erfassten Daten in der Landwirtschaft? Wie hoch ist der Energie- und Ressourcenverbrauch digitaler Technologien? Inwieweit trägt die Digitalisierung zum Verlust bäuerlichen Wissens bei? Welchen tatsächlichen Nutzen haben digitale Instrumente für Bauern und Bäuerinnen in unterschiedlichen Regionen der Welt? Wer hat überhaupt Zugang zu den Technologien?
Wir freuen uns, dass wir für die Diskussion renommierte Expert*innen gewinnen konnten, die aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema blicken:
- Key Note Speech: Dr. Alistair Fraser, University of Maynooth, Irland
- Bernd Voß, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
- Prof. Dr. Engel Friederike Hessel, Digitalisierungsbeauftragte für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
- Klaus Herbert Rolf, CLAAS / 365 FarmNet
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim INKOTA-netzwerk e.V.