OECD rät zu notwendigen Korrekturen im Textilbündnis

INKOTA sieht Empfehlungen als Chance – fordert aber auch gesetzliche Regulierungen

[Berlin, 1. Juli 2019] – Pünktlich zum Auftakt der Modemesse Neonyt im Rahmen der Berlin Fashon Week sorgt eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Gesprächsstoff in der Textilbranche. Demnach empfiehlt die OECD unter anderem eine Anpassung des Review-Prozesses im Bündnis für nachhaltige Textilien (BnT). Dieser soll dazu dienen, die Maßnahmen der Unternehmen zum Schutz von Mensch und Umwelt in der globalen Lieferkette zu überprüfen. Bisher bewerte diese Überprüfung aber weder, ob die Unternehmen die wichtigsten Risiken in der eigenen Lieferkette – wie etwa zu niedrige Löhne – identifiziert haben, noch ob die getroffenen Maßnahmen überhaupt geeignet sind, um die Risiken zu beheben.

[Berlin, 1. Juli 2019] – Pünktlich zum Auftakt der Modemesse Neonyt im Rahmen der Berlin Fashon Week sorgt eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Gesprächsstoff in der Textilbranche. Demnach empfiehlt die OECD unter anderem eine Anpassung des Review-Prozesses im Bündnis für nachhaltige Textilien (BnT). Dieser soll dazu dienen, die Maßnahmen der Unternehmen zum Schutz von Mensch und Umwelt in der globalen Lieferkette zu überprüfen. Bisher bewerte diese Überprüfung aber weder, ob die Unternehmen die wichtigsten Risiken in der eigenen Lieferkette – wie etwa zu niedrige Löhne – identifiziert haben, noch ob die getroffenen Maßnahmen überhaupt geeignet sind, um die Risiken zu beheben.

Berndt Hinzmann von der Entwicklungsorganisation INKOTA kommentiert:

„Das Textilbündnis fordert von den Unternehmen, dass sie die Risiken in Sachen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in ihren Lieferketten durch wirksame Maßnahmen eindämmen und beseitigen. Eine konsequente Überprüfung dieser Maßnahmen ist dabei natürlich unerlässlich – ebenso eine transparente Berichtsweise. Die Kritik der OECD entspricht somit in zentralen Punkten den bisherigen Forderungen der Zivilgesellschaft. INKOTA und die Zivilgesellschaft im Textilbündnis insgesamt sehen eine wichtige Chance, das Bündnis mit einer Reform des Review-Prozesses wirksamer zu machen. Darüber hinaus muss aber auch der gesetzte Fokus auf existenzsichernde Löhne konsequenter von allen Unternehmen aufgegriffen werden. Der fehlende Fortschritt bei diesem Thema ist zurzeit frustrierend, wie das Beispiel Kambodscha zeigt: Die Bündnisinitiative hat eine Chance geebnet, dort Verbesserungen für die Menschen zu bewirken. Doch längst nicht alle Unternehmen im Textilbündnis greifen diese Initiative auf. Das Zögern zeigt einmal mehr, dass wir nicht nur ein Bündnis für nachhaltige Textilien oder einen Grünen Kopf brauchen, sondern auch ein Gesetz für Lieferketten mit starken Sorgfaltspflichten für die Menschenrechte und Haftung für Unternehmen, die dieser Pflicht nicht nachkommen.“

Pressestatement als PDF

Weiteres Material:

Pressemitteilung der Zivilgesellschaft im Textilbündnis zur OECD-Studie

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