Deutscher Erdüberlastungstag: INKOTA kritisiert global ungerechte Rohstoffpolitik der Bundesregierung
Deutscher Erdüberlastungstag am 4. Mai 2023
[Berlin, 2. Mai 2023] Das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk fordert die Bundesregierung auf, sich für eine absolute Senkung des metallischen Rohstoffverbrauchs und eine Rohstoffwende einzusetzen. Nur mit der Absenkung unseres Verbrauchs auf ein global gerechtes Maß können weitere Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und eine Verschärfung der Klimakrise durch den Rohstoffabbau verhindert werden, so INKOTA. Die Europäische Union verhandelt derzeit über ein EU-Rohstoffgesetz, außerdem erarbeitet die Bundesregierung eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie.
Ab dem 4. Mai, dem deutschen Erdüberlastungstag, hat Deutschland sein jährliches Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren CO2-Emissionen aufgebraucht. Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte die Menschheit rechnerisch drei Erden.
„Es ist eine absolute Ungerechtigkeit: Ab heute leben wir auf Kosten der Menschen im Globalen Süden und unserer Kinder! Während die Folgen unseres Konsums und Wirtschaftens vor allem die Menschen im Globalen Süden und nachfolgende Generationen treffen, verpasst die deutsche Bundesregierung die Rohstoffwende. Dabei ist eine Rohstoffpolitik, die sich an den planetaren Grenzen orientiert, ein wichtiger Schritt zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten in Rohstofflieferketten und zur Abmilderung der Klimakrise. Die Bundesregierung muss in der deutschen Kreislaufwirtschaftsstrategie und dem kommenden EU-Rohstoffgesetz die Senkung des Rohstoffverbrauchs verbindlich verankern.“, erklärte Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA.
Das EU-Rohstoffgesetz, der EU Critical Raw Materials Act, soll für europäische Unternehmen den Zugang zu kritischen Rohstoffen, die für sogenannte grüne und digitale Zukunftstechnologien benötigt werden, sicherstellen. Der Entwurf für das Gesetz wurde Mitte März von der EU-Kommission veröffentlicht.
„Eine global gerechte Rohstoffpolitik stellt Menschenrechte und Umweltschutz ins Zentrum, nicht Industrieinteressen. Der europäische Green Deal darf nicht auf Kosten des Globalen Südens gehen. Es ist in unserer Verantwortung nicht nur auf uns zu schauen, sondern auch die Stimmen der Menschen zu hören, auf deren Kosten wir ab dem 4. Mai leben. Die Bundesregierung muss auf die gesetzliche Verankerung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten im EU-Rohstoffgesetz bestehen. Unternehmen, die die Rohstoffe nutzen, müssen bis zur Mine in die Verantwortung genommen werden und dürfen diese nicht an Industrieinitiativen auslagern. Zudem dürfen strategische Partnerschaften und Projekte nicht dazu führen, dass Länder des Globalen Südens weiter als billige Rohstofflieferanten und Abnehmer von in der EU gefertigten Industrieprodukten dienen. Stattdessen sollten Handelsinstrumente dazu genutzt werden, die Wertschöpfung in diesen Ländern zu fördern. Sonst drohen sich globale Ungerechtigkeiten im Rohstoffsektor weiter zu verschärfen.“, erklärte Julius Neu.
Die Organisation Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) mithilfe des ökologischen Fußabdrucks. Dieser ist ein Indikator für die Nutzung der biologischen Kapazität und Regenerationsfähigkeit, sowie für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann.
[Berlin, 2. Mai 2023] Das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk fordert die Bundesregierung auf, sich für eine absolute Senkung des metallischen Rohstoffverbrauchs und eine Rohstoffwende einzusetzen. Nur mit der Absenkung unseres Verbrauchs auf ein global gerechtes Maß können weitere Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und eine Verschärfung der Klimakrise durch den Rohstoffabbau verhindert werden, so INKOTA. Die Europäische Union verhandelt derzeit über ein EU-Rohstoffgesetz, außerdem erarbeitet die Bundesregierung eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie.
Ab dem 4. Mai, dem deutschen Erdüberlastungstag, hat Deutschland sein jährliches Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren CO2-Emissionen aufgebraucht. Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte die Menschheit rechnerisch drei Erden.
„Es ist eine absolute Ungerechtigkeit: Ab heute leben wir auf Kosten der Menschen im Globalen Süden und unserer Kinder! Während die Folgen unseres Konsums und Wirtschaftens vor allem die Menschen im Globalen Süden und nachfolgende Generationen treffen, verpasst die deutsche Bundesregierung die Rohstoffwende. Dabei ist eine Rohstoffpolitik, die sich an den planetaren Grenzen orientiert, ein wichtiger Schritt zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten in Rohstofflieferketten und zur Abmilderung der Klimakrise. Die Bundesregierung muss in der deutschen Kreislaufwirtschaftsstrategie und dem kommenden EU-Rohstoffgesetz die Senkung des Rohstoffverbrauchs verbindlich verankern.“, erklärte Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA.
Das EU-Rohstoffgesetz, der EU Critical Raw Materials Act, soll für europäische Unternehmen den Zugang zu kritischen Rohstoffen, die für sogenannte grüne und digitale Zukunftstechnologien benötigt werden, sicherstellen. Der Entwurf für das Gesetz wurde Mitte März von der EU-Kommission veröffentlicht.
„Eine global gerechte Rohstoffpolitik stellt Menschenrechte und Umweltschutz ins Zentrum, nicht Industrieinteressen. Der europäische Green Deal darf nicht auf Kosten des Globalen Südens gehen. Es ist in unserer Verantwortung nicht nur auf uns zu schauen, sondern auch die Stimmen der Menschen zu hören, auf deren Kosten wir ab dem 4. Mai leben. Die Bundesregierung muss auf die gesetzliche Verankerung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten im EU-Rohstoffgesetz bestehen. Unternehmen, die die Rohstoffe nutzen, müssen bis zur Mine in die Verantwortung genommen werden und dürfen diese nicht an Industrieinitiativen auslagern. Zudem dürfen strategische Partnerschaften und Projekte nicht dazu führen, dass Länder des Globalen Südens weiter als billige Rohstofflieferanten und Abnehmer von in der EU gefertigten Industrieprodukten dienen. Stattdessen sollten Handelsinstrumente dazu genutzt werden, die Wertschöpfung in diesen Ländern zu fördern. Sonst drohen sich globale Ungerechtigkeiten im Rohstoffsektor weiter zu verschärfen.“, erklärte Julius Neu.
Die Organisation Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) mithilfe des ökologischen Fußabdrucks. Dieser ist ein Indikator für die Nutzung der biologischen Kapazität und Regenerationsfähigkeit, sowie für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann.
Hintergrund
Berechnungen des deutschen Erdüberlastungstages
Arbeitskreis Rohstoffe: 12 Argumente für eine Rohstoffwende
Netzwerk Ressourcenwende: Appell: „Transformation by design, not by disaster!”
Pressekontakt:
Julius Neu, neu@inkota.de, 030 / 420 8202-59