90 Tage bis zum Ablauf des Abkommens für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch

[Berlin/ Bonn, 15. März 2018] – Die Kampagne für Saubere Kleidung mahnt und ruft Metro sowie weitere Unternehmen dringend zur Unterzeichnung des neuen Abkommens auf.

[Berlin/ Bonn, 15. März 2018] – Die Kampagne für Saubere Kleidung mahnt und ruft Metro sowie weitere Unternehmen dringend zur Unterzeichnung des neuen Abkommens auf.

Das derzeit gültige Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit für Bangladesch (ACCORD) läuft in 90 Tagen aus. Es ist daher dringend geboten, zu handeln. In den letzten Jahren konnten viele Fortschritte erreicht werden, doch besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf. Deshalb müssen durch die Fortführung des Abkommens konkrete und strukturelle Veränderung weiter vorangetrieben werden. Die Vertragspartner müssen ihr Engagement fortsetzen, um in Bangladesch zur Schaffung einer sicheren und nachhaltigen Bekleidungsindustrie beizutragen.

125 Unternehmen, darunter auch zahlreiche deutsche, haben bereits die Fortsetzung unterschrieben. Doch Metro hat die Bestätigung seines Engagements für die Sicherheit der Arbeiter_innen in den Bekleidungsfabriken Bangladeschs immer noch nicht gegeben.  Die Kampagne für Saubere Kleidung hat Metro mehrfach angeschrieben und immer nur die lapidare Antwort erhalten: Wir überlegen noch. Weitere noch zögernde Unternehmen sind Marks and Spencer, Next, Sainsbury’s, Abercrombie & Fitch und Dansk Supermarked.

Hier ist auch die neue Bundesregierung und Herr Minister Gerd Müller aufgefordert, Position zu beziehen. Denn das Bündnis für nachhaltige Textilien ist auch dafür angetreten, dass sich Katastrophen wie Rana Plaza nicht wiederholen.

„Die Politik wird nur glaubhaft erscheinen, wenn sie jetzt aktiv wird. Denn sie hat eine Regelung zum Schutz und für Sicherheit der Arbeitskräfte in Bangladesch versprochen, damit eklatante Missstände behoben werden. Die Schwerfälligkeit der Fortführung des Abkommens für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch macht deutlich: Wir brauchen eine gesetzliche Regelung für Sorgfalts- und Haftungspflichten, damit es nicht dem good will der Unternehmen überlassen bleibt, dass Menschen an sicheren Arbeitsplätzen einen Lohn zum Leben verdienen können“, sagt Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk und der Kampagne für Saubere Kleidung.

„Unternehmen, die den Accord 2018 nicht unterschreiben, nehmen bewusst in Kauf, dass Arbeiter_innen in Bangladesch möglicherweise in Fabriken arbeiten, wo die Sicherheit nicht überprüft wird und Mängel und Risiken nicht beseitigt werden. Handels- und Markenfirmen würden somit bewusst ihre Sorgfaltspflicht verletzen und die Sicherheit der Beschäftigten in ihren Lieferketten nicht gewährleisten“, warnt Gisela Burckhardt, FEMNET und Kampagne für Saubere Kleidung.

Die Gewerkschaftsverbände Global Unions, IndustriALL und UNI, die Mitunterzeichner des ACCORD sind, sowie die vier Zeugen des Abkommens, Clean Clothes Campaign, International Labor Rights Forum, Maquila Solidarity Network und Worker`s Rights Consortium, rufen diejenigen Unternehmen der Bekleidungsbranche auf, die das Abkommen 2018 noch nicht unterzeichnet haben, dies so rasch wie möglich nachzuholen.
    
Pressemitteilung als PDF

Ansprechpartner_innen weiterer Organisationen:

Gisela Burckhardt, FEMNET, Mobil: 01520 177 40 80, E-Mail: gisela.burckhardt@femnet-ev.de

Die Clean Clothes Campaign (CCC) setzt sich für faire Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelproduktion ein. Das INKOTA-netzwerk und Femnet sind Teil der Clean Clothes Campaign - einem Bündnis von Kampagnen in 15 europäischen Ländern mit einem Netzwerk von über 250 Partnerorganisationen weltweit.
 

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