Projekte & Länder

Mosambik: Ein Jahr nach dem Zyklon

Christine Wiid besuchte unsere Projektpartner*innen in Mosambik. Sie berichtet von den Folgen des Zyklon Idai und den Überschwemmungen, spricht jedoch auch von Optimismus und Hoffnung im Land.

von Christine Wiid
Veröffentlicht 16. MÄRZ 2020

Kratergroße Schlammlöcher, eingestürzte Betonmauern, weggespülte Sandwälle – als ich Anfang Februar unsere Projektpartner*innen in Mosambik besucht habe, konnte ich das Ausmaß der Katastrophe noch immer sehen. Zyklon Idai und die anschließenden Überschwemmungen haben im März und April 2019 die Menschen im Land schwer getroffen. „Der Sturm war extrem", hat mir Berta Cipriano erzählt. „Ich bin mit meiner Tochter gerade noch rechtzeitig rausgerannt – Minuten später wurde unser ganzes Haus weggerissen. Wir haben alles im Sturm verloren."

Berta Cipriano lebt in der Gemeinde Mudima im Zentrum von Mosambik. Der Ort liegt 200 Kilometer westlich von Beira. Die Hafenstadt wurde besonders hart vom Zyklon getroffen. Um Beira herum sind die Menschen noch immer in großer Sorge: Die Böden sind verschlammt, versalzen und unfruchtbar – in diesem Jahr wächst dort wenig. Eine akute Hungersnot droht.

Spenden Sie jetzt!

Und doch gibt es Hoffnung

Auch in Mudima haben Sturm und Flut viele tiefer liegende Felder zerstört und weggeschwemmt oder überflutet. Und dennoch sieht die Situation dort etwas besser aus: Mit den Spenden, die wir als Not- und Soforthilfe an unsere Partnerorganisation UNAC überwiesen haben, konnten sich die Menschen Wellblech und Holz, Hämmer und Nägel besorgen, um den Wiederaufbau zu starten. Berta Cipriano konnte nur so ihr Haus wieder aufbauen. „Diese Hilfe war sehr wichtig für mich", sagt sie.

Auch Hacken und Sensen, Gießkannen und Schläuche haben unsere Partner*innen gekauft und verteilt. So konnten die Kleinbauern-Familien rechtzeitig ihre Felder wieder bestellen. Das hat sich ausgezahlt: Der Mais wächst bislang gut, auch der Regen ist regelmäßig und nicht zu heftig gefallen. Berta Cipriano und die anderen sind vorsichtig optimistisch, dass die Ernte in diesem Jahr endlich wieder gut ausfällt.

Gut funktioniert haben auch die lokalen Saatgutbanken und die Tauschbörsen für lokales Saatgut. Unsere Partnerorganisation UNAC hat beides in den vergangenen Jahren mit Hilfe Ihrer Spenden aufgebaut. Nur so war trotz Zyklon und Überschwemmungen jetzt lokales Saatgut für Mais, Bohnen, Zwiebeln oder Tomaten vorhanden und konnte nun neu ausgesät werden. Wer kein Saatgut mehr hatte, konnte über die Tauschbörsen von UNAC auch neues Saatgut erhalten.

Berta Cipriano hofft auf eine gute Maisernte in Mudima – dank der lokalen Saatgutinseln, die der Kleinbauernverband UNAC nun weiter im Land verbreiten will. 

Warum die Menschen weiter Ihre Unterstützung brauchen

Mut und Hoffnung, der Blick nach vorne, sogar vorsichtiger Optimismus – das waren die dominierenden Gefühle und Stimmungen, die mir auf meiner Projektreise begegnet sind. Ich finde das beeindruckend! Denn auch wenn die Menschen in unseren Projektgemeinden auf einem guten Weg sind: Die Herausforderungen nach den Katastrophen bleiben gewaltig.

Allein das große Staubecken wieder instand zu setzen, kostet 37.000 Euro. Es versorgt die Felder von Berta Cipriano und den anderen Menschen in der Gemeinde Mudima mit Wasser. Auch eine neue Pumpe müssen unsere Partner*innen kaufen. Hinzu kommen die wichtigen Saatgutbanken und -projekte von UNAC: Sie sollen nach den herausragenden Erfahrungen nach dem Zyklon nun auch in anderen Regionen Mosambiks verbreitet werden.

Es ist also ganz klar: Der Wiederaufbau braucht Zeit und deshalb langfristige und kontinuierliche Unterstützung. Ich bitte Sie deshalb heute von Herzen: Bitte schließen Sie jetzt Ihre regelmäßige Spende ab. Schon mit zwei Euro pro Woche können Sie eine Menge bewegen!

Ich danke Ihnen für Ihre wichtige Unterstützung!

Ihre Christine Wiid
Referentin für Projekte in Mosambik

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