Mosambik: Die doppelte Katastrophe
Ein Zyklon richtet große Schäden in Mosambik an, während Corona mit voller Wucht zuschlägt.
Es ist knapp zwei Jahre her, dass der Zyklon Idai in Mosambik immense Schäden verursacht hat. Insbesondere das Zentrum des Landes wurde von Idai schwer verwüstet. Nun durchleben viele Mosambikaner*innen ein schmerzhaftes Déjà-vu: Ende Januar fegte der tropische Wirbelsturm Eloise über das Land hinweg. Wieder sind die Schäden in der Hafenstadt Beira in der Provinz Sofala sowie in einigen Regionen der Nachbarprovinz Manica massiv. Über 175.000 Menschen sind direkt von den Auswirkungen des Sturms und der Überflutungen betroffen. Häuser, Schulen und Krankenstationen wurden beschädigt oder zerstört. Mehr als 140.000 Hektar Agrarland - eine Fläche halb so groß wie das Saarland - wurden überflutet.
Projektregion von Zyklon getroffen
In der betroffenen Provinz Manica setzt die INKOTA-Partnerorganisation UNAC ein Projekt zur Gewinnung und Bewahrung lokaler, traditioneller Saatgutsorten um. Bartolomeu Antonio, der Projektkoordinator, berichtet von großen Schäden in den Distrikten Sussundenga und Macate: „In beiden Distrikten hat Eloise viel Zerstörung angerichtet. Wir warten noch auf genaue Angaben zu den Schäden aus den Dörfern. Der Zugang zu Informationen ist gerade nicht einfach, denn einige Familien sind vor dem Unwetter in Notunterkünfte geflohen.“
Im Zentrum Zyklon, im Süden Dürre
„Das Staubecken, das wir im letzten Jahr mit Hilfe von INKOTA wieder instand gesetzt haben, ist glücklicherweise nicht beschädigt worden“, erzählt Bartolomeu Antonio. „Aber auch in der Provinz Zambézia haben Sturmböen Schäden in den Projektgemeinden angerichtet, Gebäude wurden zerstört, dabei wurden auch Menschen verletzt.“ Und während Teile Zentralmosambiks unter Wasser stehen, herrscht im Süden des Landes eine lange Dürre. Bartolomeu Antonio sagt Hunger voraus: „Es hat viel zu wenig geregnet, weshalb den Bauern und Bäuerinnen das Wasser fehlt. Die Ernte ist in diesem Jahr gefährdet. Wir befürchten eine Zunahme von Hunger auf dem Land.“
Coronavirus: Die Infektionen nehmen stark zu
Währenddessen trifft das Coronavirus das Land mit voller Wucht. Im letzten Jahr war das Infektionsgeschehen relativ ruhig - die Fallzahlen waren zeitweise sogar rückläufig. Doch nun steigen die Zahlen der Neuinfektionen sowie der Todesfälle exponentiell an. Zudem breitet sich die Infektion nun auch landesweit aus, während sie im letzten Jahr vor allem auf den Großraum Maputo beschränkt war. Die Zerstörungen durch Eloise verschärfen die bereits schwierige Lage. Das ohnehin extrem schwache Gesundheitswesen ist damit überfordert. Um zu verhindern, dass das Coronavirus sich weiter ausbreitet, wurden die Grenzen zum Nachbarland Südafrika im Januar wieder geschlossen - mit Ausnahmen für den Warenverkehr. Allerdings dürfte es schon zu spät sein, um die besonders ansteckenden Virusvarianten auszusperren. Ein weiterer Faktor, der die Aussicht trübt: Das Impfen hat in Mosambik noch nicht begonnen.
Wir stehen mit UNAC und unseren anderen Partnerorganisationen in engem Austausch. Gemeinsam überlegen wir Schritt für Schritt, wie wir den Menschen in Mosambik weiterhin bestmöglich zur Seite stehen können. Sicher ist, dass unser gemeinsames Saatgut-Projekt für die kleinbäuerlichen Familien in dieser schwierigen Situation ein wichtiger Lichtblick ist. Helfen Sie uns dabei, die Menschen in Mosambik weiter zu stärken!
Bitte spenden Sie unter dem Kennwort „Mosambik“ auf das unten angegebene INKOTA-Konto oder hier über unser Online-Spenden-Formular:
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Stichwort „Mosambik"