Faire Preise und Mitsprache von Kakaoproduzent*innen erstreiten
Nachhaltigkeit und Transparenz im ivorischen und ghanaischen Kakaosektor erreichen
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Kakaoproduktion in Côte d'Ivoire, 2022
Steckbrief
INKOTA setzt sich in Côte d’Ivoire und Ghana für mehr Mitsprache von Kakaobäuer*innen im politischen Dialog, faire Kakaopreise sowie mehr Nachhaltigkeit und Transparenz im ivorischen Kakaosektor ein. In beiden Hauptanbauländern für Kakao wird der Kakaosektor jeweils staatlich kontrolliert. Neben der Vermarktung legen die staatlichen Kakaobehörden die Preise fest, welche die Bauern und Bäuerinnen für ihren Kakao erhalten. Der Preis ist auch abhängig vom Weltmarktpreis und den Prämien, die Schokoladenhersteller bereit sind zu bezahlen. Zentrales Problem: Die Interessen der Kakabäuerinnen und -bauern finden kaum Gehör. Häufig deckt der staatliche Mindestpreis nicht einmal ihre Produktionskosten. An der prekären Lebenssituation von Kakaobäuerinnen und -bauern ändert sich seit Jahrzehnten kaum etwas, denn sie erhalten weiterhin keinen fairen Preis für ihren mühsam angebauten Kakao.
INKOTA setzt sich in Côte d’Ivoire und Ghana für mehr Mitsprache von Kakaobäuer*innen im politischen Dialog, faire Kakaopreise sowie mehr Nachhaltigkeit und Transparenz im ivorischen Kakaosektor ein. In beiden Hauptanbauländern für Kakao wird der Kakaosektor jeweils staatlich kontrolliert. Neben der Vermarktung legen die staatlichen Kakaobehörden die Preise fest, welche die Bauern und Bäuerinnen für ihren Kakao erhalten. Der Preis ist auch abhängig vom Weltmarktpreis und den Prämien, die Schokoladenhersteller bereit sind zu bezahlen. Zentrales Problem: Die Interessen der Kakabäuerinnen und -bauern finden kaum Gehör. Häufig deckt der staatliche Mindestpreis nicht einmal ihre Produktionskosten. An der prekären Lebenssituation von Kakaobäuerinnen und -bauern ändert sich seit Jahrzehnten kaum etwas, denn sie erhalten weiterhin keinen fairen Preis für ihren mühsam angebauten Kakao.
Für mehr Mitsprache von Kakaobäuerinnen und vor allem ihre Einbindung in die Prozesse der Preisbildung braucht es eine starke Zivilgesellschaft und einen guten Austausch zwischen NROs und Kooperativen. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern in Côte d’Ivoire und Ghana konzentrieren wir uns deswegen darauf, zivilgesellschaftliche Strukturen und Kooperativen zu stärken und ihre Kapazitäten auszubauen.
Mitsprache und Beteiligung der Kakaobäuer*innen in Westafrika stärken
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INKOTA hat gemeinsam mit der Organisation Inades Formation dazu beigetragen, 2020 die „Plateforme Ivoirienne pour le Cacao Durable“ (PICD) eine zivilgesellschaftliche Plattform von NROs und Kakaobäuer*innen, zu gründen. Im Rahmen der aktuellen Förderung durch die Europäische Union arbeiten wir mit unseren Projektpartnern daran, die noch junge Plattform zu professionalisieren und die Kapazitäten ihrer Mitglieder zu stärken. Hierfür unterstützen wir unsere ivorischen Partner darin, Produzent*innen und Mitarbeitende von Kooperativen zu schulen und Beratungsangebote zu schaffen. Gemeinsames Ziel ist es zudem, einen regelmäßigen Dialog mit dem CCC zu etablieren, um mehr Mitsprache der Produzent*innen bei der Preisbildung und den Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau zu erwirken.
Schon seit 2017 arbeitet INKOTA mit der Nichtregierungsorganisation SEND-Ghana an der Stärkung zivilgesellschaftlicher Vernetzung ghanaischer NROs und Kakaobauernorganisationen. Ein Meilenstein der Zusammenarbeit ist die Ghana Civil Society Cocoa Platform (GCCP), die sich seitdem selbstbewusst für die Interessen ghanaischer Kakaobauernfamilien einsetzt.
Im Nachbarland Côte d’Ivoire hat INKOTA hat gemeinsam mit der Organisation Inades Formation dazu beigetragen, 2020 die „Plateforme Ivoirienne pour le Cacao Durable“ (PICD) eine zivilgesellschaftliche Plattform von NROs und Kakaobäuer*innen, zu gründen. In beiden Ländern arbeiten wir mit unseren Projektpartnern daran, beide Plattform zu professionalisieren und die Kapazitäten ihrer Mitglieder zu stärken. Hierfür unterstützen wir unsere Partner darin, Produzent*innen und Mitarbeitende von Kooperativen zu schulen und Beratungsangebote zu schaffen. In Ghana veranstaltet SEND regelmäßig Informationsveranstaltungen und Radiokampagnen in Kakaoanbaugemeinden, um Bauern und Bäuer*innen und ihre Familien zu ihren Rechten zu sensibilisieren. Recherchen und Studien helfen zum Beispiel, die Produktionskosten transparent zu machen und aufzuzeigen, wie hoch der Preis für Kakao mindestens sein müsste. Dabei deckt SEND auch Missstände und Betrug auf. So bewies SEND in einer Studie, dass Waagen manipuliert wurden. Daraufhin wurden 40.000 elektronische Waagen verteilt, um weiteren Betrug zu verhindern.
Gemeinsames Ziel ist es zudem, einen regelmäßigen Dialog mit den staatlichen Kakaobehörden zu etablieren, um mehr Mitsprache der Produzent*innen bei der Preisbildung und den Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau zu erwirken.
Mit unseren Partnern unterstützen wir zivilgesellschaftlichen Organisationen und Kakao-Produzent*innen in Côte d'Ivoire und Ghana konkret dabei:
- gemeinsame Positionen und Strategien in einer noch jungen zivilgesellschaftlichen Plattform zu entwickeln
- sich mit Organisationen in anderen Ländern zu vernetzen
- Studien, Berechnungen und Analysen zur Aufdeckung von Ungerechtigkeit und Missständen zu erstellen
- ihre Verhandlungsfähigkeit zu stärken
- ihre Interessen gegenüber der Regierung und den Kakao- und Schokoladenunternehmen zu vertreten
- auf globaler Ebene für ihre Anliegen zu streiten
Mit unseren Partnern unterstützen wir zivilgesellschaftlichen Organisationen und Kakao-Produzent*innen in Côte d'Ivoire und Ghana konkret dabei:
- gemeinsame Positionen und Strategien in einer noch jungen zivilgesellschaftlichen Plattform zu entwickeln
- sich mit Organisationen in anderen Ländern zu vernetzen
- Studien, Berechnungen und Analysen zur Aufdeckung von Ungerechtigkeit und Missständen zu erstellen
- ihre Verhandlungsfähigkeit zu stärken
- ihre Interessen gegenüber der Regierung und den Kakao- und Schokoladenunternehmen zu vertreten
- auf globaler Ebene für ihre Anliegen zu streiten
Gemeinsame Forderungen in Westafrika und Europa voranbringen
Die enge Zusammenarbeit von Organisationen in Anbauländern und Konsumentenländern im Projektkonsortium ermöglicht es uns, von beiden Seiten der Wertschöpfungskette bestehende Herausforderungen zu bearbeiten. Gemeinsam machen wir ivorische, ghanaische und europäische Entscheidungsträger und Unternehmen auf unsere Forderungen für eine nachhaltige Kakaoproduktion aufmerksam. Hierfür entwickeln wir gemeinsame Strategien und koordinieren unsere politische Arbeit.
Gemeinsam mit unseren Partnern fordern wir:
- Existenzsichernde Preise und menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau
- Stopp des Einsatzes von gesundheits- und umweltschädlichen Pestiziden, die in der EU bereits verboten sind
- Effektiven Schutz der Wälder
- Transparenz und vollständige Nachverfolgbarkeit von Kakao
Kakaoproduktion in Côte d'Ivoire
Neue Lieferkettengesetze kritisch begleiten
Die Stärken der Vernetzung und Zusammenarbeit zeigten sich in den vergangenen Jahren besonders in den Verhandlungen zur EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten. Im komplexen EU-Gesetzgebungsprozess arbeiteten europäische NROs wie INKOTA und Fern eng mit der PICD und GCCP zusammen – so finden Positionen im Interesse der ivorischen und ghanaischen Kakaobäuer*innen auch in Brüssel Gehör.
Auch bei der kritischen Begleitung der noch jungen Lieferkettengesetze, die sowohl in mehreren europäischen Ländern verabschiedet wurden als auch beim kommenden EU-Lieferkettengesetzes, kommt es auf eine starke grenzübergreifende zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit an: Damit diese Gesetze tatsächlich ihre Wirkung entfalten, braucht es starke zivilgesellschaftliche Beobachter am Anfang der Lieferketten. Sie müssen die Rechtslage kennen und die Kapazitäten haben, um Unternehmen und Regierungen in die Pflicht zu nehmen. Hierfür setzen wir mit unseren Partnern auf eine verstärkte unabhängige zivilgesellschaftliche Beobachtung des Kakaosektors, regelmäßige Berichterstattung und einen engen Wissensaustausch.
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Aufbau eines unabhängigen Beobachtungsportals für einen nachhaltigen ivorischen Kakaosektor
Ivorische und ghanaische NGOs übernehmen in der Beobachtung des Kakaosektors und bestehender Missstände, etwa bei den Themen Kinderarbeit oder Abholzung bereits eine wichtige Rolle. Um die verschiedenen Beobachtungsmissionen im Kakaosektor zu bündeln und besser zu koordinieren, unterstützt INKOTA die ivorischen Partner im Aufbau einer öffentlichen Plattform für den Kakaosektor, auf der Monitoringberichte hochgeladen werden. Auch in Ghana soll in den nächsten Jahren ein zivilgesellschaftliches Monitoring des Kakaosektors etabliert werden.
INKOTA konsultiert die Mitglieder der ivorischen und ghanaischen Plattformen regelmäßig zu aktuellen Themen. So können wir hier in Deutschland die Stimme der Kakaobäuer*innen einbringen , zum Beispiel im Rahmen unserer Kampagnen-Arbeit von Make Chocolate Fair!, zum Lieferkettengesetz oder im Dialog mit deutschen Schokoladenunternehmen. Auch auf internationaler Ebene bringen unsere Partner ihre Perspektiven mit ein. So arbeitete Inades Formation beispielsweise an der Erstellung des Kakaobarometers 2022 mit. Ein wichtiger Schritt zu einer global vernetzten Zivilgesellschaft im Kakaosektor.
Im Rahmen des aktuellen Projekts organisiert INKOTA die Reise einiger ivorischer zivilgesellschaftlicher Vertreter*innen nach Brüssel, um einen direkten Austausch mit europäischen Entscheidungsträger*innen zu ermöglichen. Dieser Zugang zu Politiker*innen, ist für Kakaoproduzent*innen entscheidend, um faire Kakaopreise und eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu erstreiten. Europäischen Gesprächspartner wiederum sind auf die Expertise unserer Partner angewiesen, informierte Entscheidungen treffen zu können.
Ein neues zivilgesellschaftliches Bündnis für einen nachhaltigen ivorischen Kakaosektor
INKOTA arbeitet in den kommenden Jahren in einem neuen von der EU geförderten Projekt. Gemeinsam mit der mitder Inades Formation, sowie zwei neuen ivorischen Partnerorganisationen – Initiatives pour le Développement communautaire et la conservation de la Forêt (IDEF) und Solidaridad West Africa -sowie der Brüsseler NRO Fern.
In Ghana arbeiten wir in einem Projekt, das bis 2028 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, mit unseren langjährigen Partnern SEND-Ghana zusammen.
Unsere Projektpartner
Als Netzwerk von panafrikanischen Vereinigungen setzt sich Inades Formation seit 1962 für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung in Afrika ein. In Côte d’Ivoire engagiert sich Inades Formation im Verbund mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen, insbesondere für Menschen im ländlichen Raum. INKOTA arbeitet seit 2019 mit Inades Formation zusammen.
Als Netzwerk von panafrikanischen Vereinigungen setzt sich Inades Formation seit 1962 für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung in Afrika ein. In Côte d’Ivoire engagiert sich Inades Formation im Verbund mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen, insbesondere für Menschen im ländlichen Raum. INKOTA arbeitet seit 2019 mit Inades Formation zusammen.
Die ivorische Organisation IDEF bringt vor allem Expertise in den Bereichen unabhängige Beobachtung, Entwaldung, Rückverfolgbarkeit und Transparenz im Holzsektor in das Konsortium ein. Diese haben sie durch intensive Arbeit mit Kakaobauerngemeinschaften, die in der Nähe von geschützten Wäldern leben, und durch eine Reihe von unabhängigen Überwachungsmissionen erworben.
Die ivorische Organisation IDEF bringt vor allem Expertise in den Bereichen unabhängige Beobachtung, Entwaldung, Rückverfolgbarkeit und Transparenz im Holzsektor in das Konsortium ein. Diese haben sie durch intensive Arbeit mit Kakaobauerngemeinschaften, die in der Nähe von geschützten Wäldern leben, und durch eine Reihe von unabhängigen Überwachungsmissionen erworben.
Solidaridad West Africa (SWA) verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der engen Zusammenarbeit mit Bauernorganisationen zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten und war an der Umsetzung von Systemen zur Beobachtung und Bekämpfung von Kinderarbeit beteiligt. Dies hat ihnen wertvolle Kenntnisse vermittelt, die für das Verständnis der aktuellen Herausforderungen von Produzent*innen, sowie der Herausforderungen bei der Bekämpfung von Kinderarbeit von entscheidender Bedeutung sind.
Solidaridad West Africa (SWA) verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der engen Zusammenarbeit mit Bauernorganisationen zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten und war an der Umsetzung von Systemen zur Beobachtung und Bekämpfung von Kinderarbeit beteiligt. Dies hat ihnen wertvolle Kenntnisse vermittelt, die für das Verständnis der aktuellen Herausforderungen von Produzent*innen, sowie der Herausforderungen bei der Bekämpfung von Kinderarbeit von entscheidender Bedeutung sind.
SEND-Ghana setzt sich seit 25 Jahren für gleichberechtigte politische Teilhabe und gute Regierungsführung in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung ein. Seit 2017 sind sie Partnerorganisation von INKOTA.
SEND-Ghana setzt sich seit 25 Jahren für gleichberechtigte politische Teilhabe und gute Regierungsführung in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung ein. Seit 2017 sind sie Partnerorganisation von INKOTA.
Die in Brüssel ansässige Organisation FERN macht sich seit 1995 für den Schutz der Wälder stark und trägt das Thema insbesondere an die entsprechenden Entscheidungsträger der EU heran. FERN trägt somit nicht nur fachliche Expertise zum Thema Entwaldung bei, sondern auch viel Erfahrung in der Kampagnen- und Advocacy-Arbeit im Herz der EU.
Die in Brüssel ansässige Organisation FERN macht sich seit 1995 für den Schutz der Wälder stark und trägt das Thema insbesondere an die entsprechenden Entscheidungsträger der EU heran. FERN trägt somit nicht nur fachliche Expertise zum Thema Entwaldung bei, sondern auch viel Erfahrung in der Kampagnen- und Advocacy-Arbeit im Herz der EU.
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Gefördert mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union sowie Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Für den Inhalt dieser Seite ist allein das INKOTA-netzwerk verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Zuwendungsgeber wieder.
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