Erdüberlastungstag für Deutschland
Würden alle Länder weltweit so wirtschaften wie Deutschland, bräuchten wir drei Erden. Zetrale Faktoren hierzulande sind hohen Emissionen aus Energieversorgung und Verkehr, sowie die industriellen Landwirtschaft.
Am 2. Mai ist der deutsche Erdüberlastungstag 2018. Wäre der Ressourcenverbrauch der Weltbevölkerung so groß wie in Deutschland, dann hätten wir schon heute die regenerierbaren Ressourcen verbraucht, die uns für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Um unseren Verbrauch zu decken, bräuchten wir dann rechnerisch drei Erden. Die Menschen in Deutschland leben ab dem 2. Mai daher auf Kosten kommender Generationen und der Menschen im globalen Süden, die deutlich weniger verbrauchen, aber stärker von den ökologischen Folgen betroffen sind.
Neben den viel zu hohen Emissionen aus der Energieversorgung und dem Verkehr sind der enorme Flächenbedarf für die Fleischproduktion sowie die Überlastung der Böden durch den Düngemitteleinsatz in der industriellen Landwirtschaft zentrale Faktoren, die unseren Planeten überfordern. Auch die geplante Fusion der Agrarkonzerne Bayer und Monsanto zementiert das klimaschädliche Modell der industriellen Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Stickstoffdünger, die Flächenumwandlung in Monokulturen und den enormen Energieaufwand wird der Klimawandel angeheizt und die Artenvielfalt zerstört. Die Stimme gegen das Glyphosat-Verbot im vergangenen Jahr belegt den industriefreundlichen Kurs der deutschen Agrarpolitik.
Der deutsche Erdüberlastungstag verdeutlicht die ökologischen Grenzen des Planeten und zeigt, wie immens diese in Industrienationen wie Deutschland überschritten werden. Zum Vergleich: Bei einem weltweiten Ressourcenverbrauch wie heute in den USA bräuchten wir fünf Erden, bei einem wie in China 2,2, wie in Frankreich 2,8 und in Großbritannien 2,9 Erden. Die gesamte Weltbevölkerung bräuchte 1,7 Erden, um den globalen Bedarf an natürlichen Rohstoffen wie Ackerland und Wäldern nachhaltig zu decken. Der globale Erdüberlastungstag wird im August erwartet.