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Agrarökologie in der Praxis

Der Weg vom Acker zum Teller

von Tina Marie Jahn
Veröffentlicht 7. MAI 2024

Supermarktketten, global agierende Konzerne und die Börse bestimmen Preise und Produktionsbedingungen unserer Lebensmittel. Der hohe Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln bedroht die Vielfalt an Tieren und Pflanzen, belastet massiv die Gewässer und verstärkt den Klimawandel. Bäuerinnen und Bauern stehen unter einem enormen Intensivierungsdruck. Gleichzeitig sind immer mehr Menschen in Deutschland nicht in der Lage, sich gesund zu ernähren. Wir stehen vor vielen Herausforderungen, aber auch vor der Möglichkeit für einen Wandel. Denn es gibt sie schon: Lösungsansätze, die uns aus diesen Krisen führen: Agrarökologie.

Was ist Agrarökologie?

Agrarökologie ist ein ganzheitliches Konzept mit dem Ziel einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Umgestaltung unserer Ernährungssysteme. Das Besondere daran: Agrarökologie fordert strukturelle Veränderungen und nimmt Ökonomie, Ökologie, Soziales und Politisches gemeinsam in den Blick. Zugang zu Land, umweltschonende Arbeit auf dem Acker, faire Löhne, lokale Kooperationen, politische Mitbestimmung, Geschlechtergerechtigkeit – all das sind Themen der Agrarökologie.

Publikation
Vom Acker zum Teller: Agrarökologie in der Praxis
Beispiele aus dem Alltag, auf dem Weg zu einer fairen und nachhaltigen Landwirtschaft
Publikation
Vom Acker zum Teller: Agrarökologie in der Praxis
Beispiele aus dem Alltag, auf dem Weg zu einer fairen und nachhaltigen Landwirtschaft
Keine Lust mehr auf ein Ernährungssystem, dass mit viel zu hohem Pestizideinsatz Flora und Fauna bedroht, Bäuerinnen und Bauern unter einen enormen Intensivierungsdruck stellt und es trotzdem nicht schafft, alle Menschen in Deutschland gesund zu ernähren? Dann wirf einen…

Dabei beruht Agrarökologie auf 13 Prinzipien. Sie zeigen, wie ein sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Ernährungssystem gelingen kann. Bäuerinnen und Bauern sowie handwerkliche Verarbeiter*innen stehen dabei im Mittelpunkt.

Mit Agrarökologie in die Zukunft

Agrarökologie hat in vielen Ländern des Globalen Südens eine lange Tradition. In jüngster Zeit gewinnt das Konzept auch in Europa als Alternative zur industriellen Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Soziale Bewegungen, Wissenschaft und Praxis greifen das Konzept vielfältig auf und zeigen, dass Agrarökologie nicht nur wirtschaftliche und soziale Vorteile hat, sondern gleichzeitig schneller für eine Anpassung an den Klimawandel sorgt und die Umwelt schont.

Erfahren Sie im Folgenden, wie mithilfe des Konzepts der Agrarökologie viele Menschen in Deutschland und weltweit bereits heute erfolgreich arbeiten.

Agrarökologie voranbringen: Handeln, Vernetzen, Lernen

Die vielen Beispiele zeigen: Eine gerechtere, gesündere und umweltverträglichere Landwirtschaft ist möglich. Viele sind bereits auf dem Weg. Jede*r kann mitgehen und einen Teil dazu beitragen! Sind Sie dabei?

Veränderung messen und sichtbar machen

Im Betrieb: Agrarökologie ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Messen wir diesen Prozess der Veränderung von Betriebs- und Landschaftsebene, wird Agrarökologie Schritt für Schritt sichtbarer. Das geht zum Beispiel mit dem Regionalwert-Leistungsrechner. Dafür werden ökonomische, soziale und ökologische Kennzahlen erfasst, um die Leistungen eines Hofes zu messen: etwa die Form der Düngung, der Einsatz von samenfesten Sorten und die Anzahl von Fachkräften und Saisonarbeiter* innen. Auf diese Weise können die Betriebe daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln und ihre Fortschritte sichtbar zu machen.

Allianzen bilden und von anderen weltweit lernen

Im Austausch: Offene, regelmäßige und diverse Vernetzungstreffen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene ermöglichen Diskussionen über Grundsatzfragen und den Austausch zu Erfahrungen aus anderen Ländern. Ein Agrarökologie-Netzwerk kann Menschen zusammenbringen, Aktivitäten bündeln und dazu beitragen, politische Forderungen zu stellen. Auf regionaler Ebene gibt es in Deutschland dafür die Ernährungsräte.

Verbindung zwischen Acker, Betrieben und Konsum stärken

Mit Vertrauen: Unser Ernährungssystem muss sich ändern – viel zu oft diskutieren wir dabei über die landwirtschaftliche Praxis. Für einen gelungenen Wandel müssen aber auch weitere Beteiligte wie z. B. Getreidemühlen oder das Handwerk mit einbezogen werden. Eine Vernetzung aller Beteiligten fördert das Verständnis und Vertrauen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette. Das fängt schon im Kleinen an: ein Gespräch am Marktstand oder ein Besuch direkt im Betrieb. Eine andere Möglichkeit ist die Mitgliedschaft in einer Solidarischen Landwirtschaft in der Nähe.

Das Bewusstsein für Agrarökologie steigern

Mit Vielen: Wenn sich viele Menschen auf den Weg machen, Ernährung, Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel nachhaltiger und gerechter zu gestalten, können wir eine nachhaltigere Welt für alle schaffen. Werden Sie aktiv, organisieren Sie eine Aktion oder Veranstaltung und machen Sie diese Vision möglich. Dabei helfen Ihnen Materialien vom INKOTA-netzwerk. Leihen Sie beispielsweise unsere Ausstellung zum Thema Agrarökologie und bestellen Sie kostenloses Begleitmaterial wie Flyer, ein Quiz oder diese Broschüre.

Broschüre »Agrarökologie in der Praxis« bestellen

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.

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