Mexiko 2011, eine Frau hält auf einer Demonstartion ein Schild in die Höge "si a la vida, no al la mina" (dt.: Ja zum Leben, Nein zur Mine);Copyright by Viviana Sánchez Prada (Colombia, 2011)"
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Infoblatt: Widerstand im Rohstoffsektor

Einblicke in die Situation von Menschenrechtsverteidiger*innen im Rohstoffsektor und wie ihre Rechte gestärkt werden können.

von Lara Louisa Siever
Veröffentlicht 15. AUGUST 2022

Der Widerstand von Menschenrechtsverteidiger*innen ist vielfältig und reicht von Aufklärungsarbeit und Petitionen über Proteste gegen Bergbau bis hin zu Landbesetzungen und Klagen. Doch für ihren mutigen Einsatz müssen sie viel zu oft mit ihrem Leben zahlen.

1.540 Land- und Umweltschützer*innen wurden zwischen 2012 und 2020 weltweit ermordet, Tendenz steigend. Der Rohstoffsektor ist einer der gefährlichsten Industriesektoren. So stand knapp ein Fünftel der Fälle im Zusammenhang mit Bergbau und Rohstoffprojekten. Indigene Vertreter*innen waren 2020 mit 37 Prozent der 272 Morde überproportional betroffen, obwohl sie nur fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.

Infoblatt
Infoblatt 8: Widerstand im Rohstoffsektor
Infoblätter Ressourcengerechtigkeit
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Infoblatt 8: Widerstand im Rohstoffsektor
Infoblätter Ressourcengerechtigkeit
Der Widerstand von Menschenrechtsverteidiger*innen ist vielfältig und reicht von Aufklärungsarbeit und Petitionen über Proteste gegen Bergbau bis hin zu Landbesetzungen und Klagen. Doch für ihren mutigen Einsatz müssen sie viel zu oft mit ihrem Leben zahlen. Warum ist der…

Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger*innen im Rohstoffsektor ist kein Einzelfall und weltweit verbreitet. Verantwortlich dafür sind staatliche und nichtstaatliche Akteur*innen wie kriminelle Organisationen oder paramilitärische Gruppen. Oft stecken Regierungen, die Polizei und das Militär hinter der Gewalt, obwohl sie ihre Bevölkerung und deren Rechte schützen müssten. Häufig sind indirekt oder direkt auch Unternehmen über ihre Lieferketten involviert.

Doch warum ist der Rohstoffsektor für Menschenrechtsverteidiger*innen so gefährlich und welchen Formen der Gewalt sind sie ausgesetzt? Welche Verantwortung tragen Staaten und Unternehmen gegenüber Menschenrechtsverteidiger*innen? Und welche Beispiele von Verstrickung deutscher Unternehmen in Gewalt gegen sie gibt es? Das INKOTA-Infoblatt Widerstand im Rohstoffsektor beantwortet diese und weitere Fragen. Es zeigt Ansätze auf deutscher und internationaler Ebene auf, wie Menschenrechtsverteidiger*innen und ihre Rechte im Rohstoffsektor geschützt werden können.

Unternehmen in die Pflicht nehmen

Wirksame Lieferkettengesetze können die Situation von Menschenrechtsverteidiger*innen in Rohstofflieferketten verbessern. In Deutschland wurde 2021 das Lieferkettengesetz verabschiedet, jedoch mit einigen Schwächen. Auf EU-Ebene laufen aktuell Verhandlungen für eine Regulierung zu menschenrechtlichen, umwelt- und klimabezogenen Sorgfaltspflichten für Unternehmen.

 

Am 22. August um 18 Uhr stellen wir das Infoblatt in einem Online-Seminar vor.

Jetzt zum Online Seminar am 22.08. anmelden

Das INKOTA-Infoblatt ist das Achte aus der Reihe Ressourcengerechtigkeit. Die leicht verständlichen zweiseitigen Infoblätter beantworten jeweils die wichtigsten Fragen zu verschiedenen Themen aus dem Bereich Bergbau, (Konflikt-)Rohstoffe für die Digitalisierung, Zukunftstechnologien, Elektromobilität, Umwelt und Frauenrechte im Bergbau. Darüber hinaus enthalten sie Hinweise auf weiterführende Literatur, interessante Internetlinks und weitere INKOTA-Materialien.

Gefördert durch Brot für die Welt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Berlin sowie durch Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Für den Inhalt dieser Publikation ist allein INKOTA-netzwerk e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Zuwendungsgeber wieder.

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